Es ist eine unheimliche Erfahrung "Dead Space Extraction" auf Wii zu spielen. Man bahnt sich langsam seinen Weg durch spärlich beleuchtete Korridore und kann das Gefühl einfach nicht abschütteln, dass etwas Unheilvolles droht. Und damit liegt man richtig. Es dauert nie lange, bis sich in den Schatten etwas rührt - etwas nicht wirklich menschliches, das sich unaufhaltsam nähert, mit dem einzigen Ziel, die Dunkelheit, in die alles gehüllt ist, endgültig zu machen.
Der Executive Producer des Spiels, Steve Papoutsis, betonte bei unserer Koop-Spielsitzung bei der E3 2009 noch einmal, dass man nicht immer dieselben Tricks wiederholen kann, wenn man den Leuten einen schaurig-schönen Schrecken einjagen will. Im Spiel kann einer der unheimlichen Nekromorphs plötzlich aus einem Versteck hervorspringen, oder in einer düsteren Ecke warten und sich nur durch dumpfe Geräusche bemerkbar machen, die weniger aufmerksamen Spielern auch entgehen könnten. Diese Abwechslung sorgt bei der Suche nach einem sicheren Ausweg für eine wirklich gruselige Stimmung und das Gefühl, das man ständig der Umgebung ausgeliefert ist.
In einer spannenden Situation muss man einen defekten Aufzug reparieren, während zwei kreischende Nekromorphs versuchen, sich durch die halb geschlossenen Türen zu zwängen. Wenn man diesen Moment mit zwei Spielern erlebt, muss ein bewaffneter Kolonist die Kreaturen aus vollen Rohren unter Beschuss halten (in diesem Fall mit dem Flammenwerfer), während der andere versucht, eine Schaltplatine im Aufzug wieder richtig zu verlöten. Das Löten wird durchgeführt, indem man mit der Wii-Fernbedienung auf den Bildschirm zeigt und damit eine Linie zwischen zwei Punkten nachzieht, bevor man die Rolle mit dem anderen Spieler tauscht. Die Bedrohung wird audio-visuell sehr intensiv vermittelt, was es umso nervenzerrender macht, unter diesen Bedingungen eine ruhige Hand zu behalten. Selbst wenn ein Spieler abgebrüht genug ist, um die Ruhe zu bewahren, kann es doch viel Stress geben, wenn der Mitspieler seine Aufgabe nicht erfüllen kann. So kommt in diesem originellen kooperativen Erlebnis viel mehr Spannung auf, als wenn es nur darum geht, den Mitspielern so viel Munition wie möglich wegzuschnappen.
Im Spiel gibt es auch aufregende bewegungsbasierte Elemente, die den Spieler direkt in die Situation involvieren. Wenn man die Wii-Fernbedienung um 90 Grad dreht, wechselt man von einem Feuer-Modus der Waffe in den anderen; das ist eine Möglichkeit, schnell und einfach verschiedene Angriffsmethoden bei Ihren Widersachern auszuprobieren, und sorgt für noch mehr Spaß, weil man die Gegner mit Stil erledigen kann. Andere bewegungsbasierte Gesten im Spiel beinhalten z.B. wildes Schütteln von Wii-Fernbedienung und Nunchuk, um Gegner abzuschütteln, die Sie in ihren Fängen haben, oder das Schütteln der Wii-Fernbedienung alleine, wodurch ein schwaches Licht an Ihrem Weltraumanzug aktiviert wird - und das ist oft die einzige kleine Lichtquelle in der Dunkelheit.
Natürlich ist es bei "Dead Space Extraction" nicht immer beruhigend, die Umgebung etwas zu erhellen, denn das schwache grüne Licht enthüllt genauso häufig die bedrohlichen Gliedmaßen eines fiesen Nekromorphs, wie es ein wenig Hoffnung ins Dunkel bringt.
Und darin liegt der wahre Grusel des "Dead Space Extraction"-Erlebnisses - das Wissen, dass es im Licht genauso viel zu fürchten gibt wie im Dunkeln…