Dieses Mal haben wir Ihnen gezeigt, wie man Mii-Charaktere als Avatare für ein Gesellschaftsspiel einsetzen kann. Was haben Sie gedacht, als Sie zum ersten Mal davon hörten?
Als ich zu Nd Cube kam und davon erfuhr, hörte sich das für mich sehr amüsant an. Ich war mir sicher, dass wir etwas sehr Unterhaltsames daraus machen könnten, und wollte es unbedingt ausprobieren.
Sie dachten also, dass Sie auf etwas Gutes gestoßen sind.
Ja, auf etwas ganz Phantastisches.
Mr. Nishiya, was meinen Sie dazu?
Eine der Hauptattraktionen von Mario Party ist, dass man als sein Lieblingscharakter spielen kann. Ich dachte aber, der Eindruck, man spiele selbst zusammen mit seinen Freunden, werde durch die Mii-Charaktere noch verstärkt.
Weil die Mii-Charaktere die eigene Person, die Familie und Freunde darstellen.
Ja. Bei Mario Party 87 haben wir die Mii-Charaktere schon einmal verwendet, zum Beispiel bei einem Tischtennisspiel. Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich dieses Mal überglücklich war, so als hätte ich genau darauf gewartet! 7Mario Party 8: Ein Gesellschaftsspiel, das in Europa im August 2007 für die Wii-Konsole herauskam.
Wie steht es mit denen, die das vorgeschlagen haben?
Tatsächlich hatte ich schon darüber nachgedacht, was witzig daran sein könnte, Mii-Charaktere einzusetzen, bevor ich überhaupt den Vorschlag gemacht hatte. Ich dachte mir, man müsste diese witzig aussehen lassen. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, wie man mit Mario bei Mario Party umgeht, aber schon darüber, wie man Mii-Charaktere verwendet.
Das stimmt. Vorher hatte ich schon einmal bei einem Spiel die Mii-Charaktere erfolgreich eingesetzt. Zu dieser Zeit hatten wir Spaß daran, sie anders aussehen zu lassen und ihnen verschiedene Kostüme anzuziehen. Aber als ich dieses Mal die Möglichkeit, Mii-Charaktere einzusetzen, intern prüfte, fand ich heraus, dass man im Zusammenhang mit ihrer Verwendung bestimmte Regeln einhalten muss.
Die Mii-Charaktere bilden den Spieler ab. Hierbei muss man höllisch aufpassen, dass man nichts einbaut, was den Spielern unangenehm sein könnte. Daher gibt es zur Verwendung der Mii-Charaktere bestimmte Regeln.
Man darf mit den Mii-Charakteren nichts Unangenehmes anstellen und so die Spieler belustigen.
Das stimmt.
Mr. Ikeda, ganz zu Anfang waren Sie von dieser Idee begeistert, aber wie kam die Entwicklung dann in Gang?
Als wir tatsächlich mit der Arbeit begannen, bemerkte ich – genau wie Mr. Sato und Mrs. Hirose –, dass es so viele Regeln zu beachten gab.
Man stellte sich das also zunächst einfach vor, aber eigentlich war es schwierig.
Ja. Als wir an Mario Party arbeiteten, mussten wir den Mario-Stil bewahren, also diese ganz besondere Atmosphäre. Und solange wir das berücksichtigten, hatten wir alle Möglichkeiten.
Und die Mario-Welt ist ganz erstaunlich flexibel. Es gibt zwar einige Dinge, die nicht zulässig sind, aber doch überraschend wenige.
Das stimmt. Da können zum Beispiel Lava speiende Vulkane vorkommen, oder man kann in den Weltraum fliegen. Es gibt schon ziemlich viele Freiheiten. Aber bei den Mii-Charakteren war es ganz anders. Es schien, dass uns jede neue Idee nur vor weitere Probleme stellt. Am Ende gestattete man uns Dinge, wie eine Sekunde lang durch die Luft zu schweben – Dinge, die im wirklichen Leben unmöglich sind. Das kam wahrscheinlich daher, dass Mrs. Hirose Dinge ausgearbeitet hat, von denen wir nichts wussten.
Mrs. Hirose, an was für Verhandlungen haben Sie in Ihrer Funktion als Mediatorin zwischen Nintendo und Nd Cube teilgenommen?
Na ja, wenn ich mit dem Verantwortlichen gesprochen habe und er mich auf Schwachstellen hinwies, fragte ich im Detail nach, wie man das Problem beheben könnte. Und anschließend bat ich Nd Cube, die Korrekturen vorzunehmen.
Ich glaube, dass man so viel mit den Mii-Charakteren bewerkstelligen konnte, haben wir zum Teil auch Mrs. Hiroses Fähigkeiten als Mediatorin zu verdanken.
Das ist bestimmt richtig. Man kann sich sogar ein Cape anziehen und durch den Weltraum fliegen ! (lacht)
Es gibt schon Regeln, die man beim Einsetzen von Mii-Charakteren beachten muss, aber Dinge, wie man die Mii-Charaktere anordnet und wohin sie laufen können, sind eigentlich nicht das Problem.
Ganz genau. Das ist ein Gesellschaftsspiel. Hier ist Abwechslung gefragt. Ich glaube, deshalb haben wir für so viele Dinge die Genehmigung bekommen.
Übrigens, Mr. Ikeda, wollten wir Wii Party nicht eigentlich schon ein bisschen früher herausbringen?
Oh ja. Es hat länger gedauert, als ich gedacht hatte.
Aber in der Vergangenheit haben wir bei Mario Party doch fast jedes Jahr eine Folge herausgebracht. Wie konnte es denn bei so vielen Leuten, die alle so viel Erfahrung mit Gesellschaftsspielen haben, zu dieser Verzögerung kommen?
Na ja, das kam …
Oh, ich wollte Sie nicht kritisieren … (lacht) Es ist doch ein großartiges Spiel geworden.
Ja. (lacht) Es lag aber nicht nur an den Mii-Charakteren. Wir sind in Verzug geraten, weil wir noch vor eine weitere große Herausforderung gestellt wurden.
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