Dieses Mal können Sie die AR-Technologie einsetzen, um Bilder von Pokémon in der realen Welt zu machen. Hatten Sie schon von Anfang an vor, den AR-Teil mit in den Pokédex 3D aufzunehmen?
Nein. Am Anfang gab es verschiedene Optionen, aber am Ende hat Ms. Ishihara beschlossen, sie aufzunehmen.
Was hat Sie, Ms. Ishihara, zur Aufnahme von AR veranlasst?
In gewisser Hinsicht sind die Pokémon virtuell, haben aber zugleich auch einen gewissen Realismus. Ich hatte daher den starken Wunsch, die Pokémon bei realen Begebenheiten in unserem wirklichen Leben auftreten zu lassen.
Dieses Mal kann man sich dank AR alle Pokémon, die in Pokédex 3D vorkommen, ansehen, richtig?
Ja. Wir hätten natürlich auch nur ein paar Pokémon auswählen können, die man sich in AR anzeigen lassen kann. Aber eigentlich war das nicht unser Ziel.
Weil jeder Spieler seine Lieblings-Pokémon hat.
Genau. Also suchten wir nach einer Möglichkeit, alle von ihnen zu zeigen.
Aber dann brauchten Sie doch auch viele AR-Karten von der Art, die es bis jetzt gab – genauso viele, wie es Pokémon gibt.
Ja. Also brauchten wir einen speziellen Code, mit dem man zwischen den vielen Typen unterscheiden konnte und der eine genaue Anzeige ermöglichte.
Das brachte uns auf die Pokémon AR Marker.
Das stimmt. Diese bestehen aus einem Vier-mal-Vier-Gitter in einem schwarzen Kasten, in dem man bestimmte Flächen weiß ausmalt. Wir haben uns etwas Einfaches ausgedacht, da wir verhindern wollten, dass Spieler, die ein bestimmtes Pokémon sehen wollen, ein anderes angezeigt bekommen.
Wir hatten Angst, dass die Codes dadurch sofort entschlüsselt würden.
Da diese so einfach sind, kann man sie leicht selbst erstellen.
Natürlich hätten wir uns etwas Komplizierteres ausdenken oder ein besonderes Druckverfahren einsetzen können, aber ich dachte mir: „Dann entschlüsselt sie doch!“
Ich finde diese entschiedene Haltung sehr interessant.
Ich machte mir weniger Sorgen um die Codes, sondern wollte vielmehr die Leute dazu bewegen, etwas per Hand zu zeichnen, sich dieses auf ihrem Nintendo 3DS anzeigen zu lassen und so ein Pokémon ans Licht zu bringen.
Aber nach der Veröffentlichung des Pokédex 3D hat mich doch etwas überrascht. Ich hätte gedacht, die Leute würden all die Pokémon AR-Marker analysieren und diese ins Internet stellen. Doch manchen Leuten war es unheimlich, Informationen von Dritten auf diese Weise zu nutzen.
Ziemlich viele Spieler lehnen es ab, inoffiziell in Umlauf gebrachte Marker zu verwenden.
Das stimmt. Doch in Bezug auf die Pokémon AR-Marker wünsche ich mir, dass die Leute viel offener damit spielen. Es ist schon okay, wenn man versucht, diese zu entschlüsseln. Aus der Perspektive eines Entwicklers denke ich: „Macht das ruhig!“ (lacht) Ich denke, dass die Leute freier damit spielen, wenn wir ihnen das Produkt so präsentieren.
Abgesehen davon können Sie das Pokémon gar nicht sehen, wenn Sie es nicht über SpotPass in Ihr Nintendo 3DS-System holen, selbst wenn Sie die Pokémon AR-Marker entschlüsselt haben.
Sie sehen dann nur eine Silhouette.
Kommt ein neues Pokémon hinzu, dann erscheint es mit seinem Pokémon AR-Marker.
Ja. Dieser wird im unteren Bildschirm angezeigt.
Also braucht man sich gar keine Sorgen darum zu machen, ob diese entschlüsselt werden. Wir haben die Pokémon Original-AR-Marker so leicht verständlich gemacht, weil wir die Leute dazu bringen wollten, diese auszufüllen und einzuscannen. Wir haben das so gemacht (holt ein schwarzes Gitter heraus). Und so füllt man es mit einem weißen Markierstift aus …
Wie? Muss man nicht sorgfältiger damit umgehen?
Nein. Mr. Iwata, scannen Sie dies mit der AR-Betrachtungssoftware.
Okay. Oh, so geht das. Das ist Victini!
Es ist doch jetzt sehr interessant, dass Sie so leicht damit spielen können.
Mir gefällt, dass man die Karos nicht so genau ausfüllen muss und nicht so sorgfältig damit umgehen muss.
Ja. Als mir bewusst wurde, wie präzise AR wahrgenommen wurde, dachte ich: „Das ist doch großartig!“ Daraufhin sagte ich allen: „Lasst uns einfach ein bisschen herum kritzeln. Das macht Spaß!”
Deshalb war dieses Mal eines unserer Ziele, die Spieler denken zu lassen: „Ich möchte selbst zeichnen!“
Ich wünsche mir, dass die Spieler Pokémon AR-Marker auf allen möglichen Papierformaten zeichnen, diese dann aneinander hängen, gleichzeitig ein paar Pokémon fotografieren und dann auf alle möglichen Arten damit spielen.
Ich habe selbst Kinder. Und als ich ihnen sagte, “Ihr könnt sie selbst mit der Hand zeichnen”, zeichneten sie diese haufenweise. Und wenn dann noch jeden Tag ein Pokémon hinzukommt, dann ....
Dann sehen sie im unteren Bildschirm nach und zeichnen den Pokémon AR-Marker.
Genau. Sie scannen ihn sofort mit der AR-Betrachtungssoftware und machen haufenweise Fotos.
Wie jemand, der Pokémon Snap gespielt hat. Ich beneide sie ein bisschen darum, dass sie dafür so viele Fotos im wirklichen Leben machen können. (lacht)
Ja. Sie machen tonnenweise Fotos. (lacht)
Und wenn man einen neuen Pokémon AR-Marker scannt, bekommt man einen AR-Sticker. Und so entsteht der Wunsch, auch diese zu sammeln.
Ja.
Wozu sammelt man die Sticker?
Damit werden die Funktionen des Guides aufgepeppt. Wird also ein Pokémon in AR angezeigt, dann multipliziert sich diese Funktion, so dass es dann 12 davon gibt!
Am Anfang kann man sich nur bis zu acht davon anzeigen lassen.
Und dann gibt es noch die Skalierungsfunktion, mit der man den Maßstab der Pokémon verändern kann, die man in AR fotografiert hat.
Es ist ein bebilderter Guide, der weiter wächst.
Ja! Jeden Tag kommen neue Pokémon hinzu, die man mit Freunden tauschen und deren Sticker man sammeln kann. Also wächst der Pokédex 3D tatsächlich!
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