4. Ein Pokémon-Zentrum in der ersten Stadt

Iwata:

Die Spiele spielen zwei Jahre nach den ersten Spielen. Sie haben die Szenarien also nicht von Grund auf neu gebaut. War es schwierig, das Gleichgewicht zwischen den neuen Elementen und den vorhergehenden Spielen zu finden?

Unno:

Ja. Selbst wenn es sich hierbei um eine Fortsetzung handelt, würde diese ja nicht neu wirken, wenn alle die alten Inhalte wieder darin auftauchten. Daher wollten wir das Spiel neu und aus einem anderen Blickwinkel als in den vorhergehenden Spielen präsentieren – hauptsächlich realisiert durch neue Charaktere, neue Städte und eine neue Geschichte.

Iwata:

Sie bewegen sich also durch dieselbe Spielwelt, aber von einem anderen Blickwinkel aus.

Unno:

Ja. Den Leuten, die zum ersten Mal spielen, wird das Spiel neu erscheinen. Und diejenigen, die die vorherigen Spiele gespielt haben, werden die Welt aus einem anderen Blickwinkel neu entdecken. In den vorigen Spielen gab es innerhalb der Schurkenbande Team Plasma Meinungsverschiedenheiten aufgrund unterschiedlicher Denkweisen. Daher interessierte ich mich besonders dafür, wie die einzelnen Mitglieder des Teams die Einall-Region sahen. Außerdem wollte ich die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel als in den vorigen Spielen erzählen.

Iwata:

Das wollten Sie also dieses Mal zeigen.

Unno:

Genau. Ich dachte, die Spieler könnten die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel betrachten und ihre eigenen Antworten finden.

Iwata:

Bei Pokémon-Spielen gibt es immer Spieler, die das Spiel zum ersten Mal spielen, und solche, die die Spiele schon seit Erscheinen der Serie gespielt haben. Daher muss man das richtige Gleichgewicht für die einleitenden Erklärungen finden. Aber da Sie die Spiele dieses Mal als richtige Fortsetzungen erstellt haben, gab es keine richtige Vorlage.

Iwata Asks
Masuda:

Ja, das stimmt. Jedem im Team war es wichtig, dass das Spiel für absolute Neulinge leicht verständlich ist.

Iwata:

Bei GAME FREAK weiß natürlich jeder alles über Pokémon. Ist es da nicht schwierig, sich in die Lage von Leuten zu versetzen, die das Spiel zum ersten Mal ausprobieren?

Masuda:

Ja. Wenn ich die Spiele ausprobiere, denke ich über jedes Detail so nach, als wäre ich ein Grundschüler bei seinem allerersten Spiel. Und insbesondere zu Beginn habe ich die Details genau unter die Lupe genommen und nur leichte Veränderungen vorgenommen.

Unno:

Etwas anderes, was wir dieses Mal gemacht haben – das wir bisher aus irgendeinem Grund noch nicht verwirklicht hatten – war die Einrichtung eines Pokémon Centers17 in der ersten Stadt. 17 Pokémon Center (im Spiel): ein Gebäude, wo Spieler ihre verletzten Pokémon heilen, ihre Pokémon vorübergehend deponieren und später wieder abholen können

Iwata:

Inwieweit hat die Einrichtung eines Pokémon-Centers in der ersten Stadt die Atmosphäre des Spiels verändert?

Unno:

Bei einem völlig neuen Spiel gibt es zu Beginn eine ganze Menge zu erklären, so dass man die Spielwelt als Spieler erst mit etwas Verzögerung betritt. Aber da es sich hierbei um Fortsetzungen handelte, ermöglichte die Einrichtung eines Pokémon-Centers in der ersten Stadt sowohl Spielneulingen als auch erfahrenen Spielern einen lustigen Einstieg, weil sie so das Spiel in relativ kurzer Zeit kennenlernten. Daran schließt sich die Story nahtlos an.

Iwata:

Bei den Spielern der Pokémon Schwarze Edition 2 und Pokémon Weiße Edition 2 unterscheidet man zwei verschiedene Typen: Diejenigen, die zum allerersten Mal spielen oder seit langer Zeit wieder spielen, und die Spieler, die die vorigen Spiele gespielt haben. Mr. Ishihara, wie können Sie Pokémon Schwarze Edition 2 und Pokémon Weiße Edition 2 für beide Spieler-Typen interessant gestalten?

Ishihara:

Die Spieler der Pokémon Schwarze Edition und Pokémon Weiße Edition werden sich wundern, wie sehr sich die Spiele verändert haben. Sicher werden sie sich fragen: „So sehen die Städte jetzt aus?“ und „Diese Arten von Pokémon tauchen jetzt überall im Gras auf?“

Iwata Asks
Iwata:

Die Unterschiede sind einfach überwältigend und viel größer als die bisherigen Farbänderungen.

Ishihara:

Ja. Da gibt es noch mehr verschiedene Arten von Gameplay, und die Story ist komplett neu. Daher denke ich, dass das Spiel die Leute über eine ganze Zeit hinweg fesseln wird und diese sich fragen werden: „Wie wird das wohl ausgehen?“

Iwata:

Dies sind also wirklich neue Spiele, die die gleiche Welt aus einem anderen Blickwinkel abbilden, und das mit einer neuen Story, einem neuen Aufbau und neuen Charakteren.

Ishihara:

Ja. Und diejenigen, die Pokémon Schwarze Edition und Pokémon Weiße Edition nicht gespielt haben, werden über das Auftreten einer Vielzahl von Pokémon überrascht sein, die sie noch nie gesehen haben. Und, ich gehe jede Wette ein, dass sie herausfinden möchten, wie die Pokémon Schwarze Edition 2 mit der Pokémon Weiße Edition 2 zusammenhängt.

Iwata:

Was meinen Sie dazu, Mr. Masuda?

Masuda:

Man beginnt ja in einer neuen Stadt. Ich hoffe, dass die Leute, die Pokémon Schwarze Edition und Pokémon Weiße Edition gespielt haben, darauf gespannt sind. Dass eine neue Route die Spielwelt neu erscheinen lässt, ist so, als macht man zwar die gleiche Reise, schlägt dabei aber eine andere Route ein.

Unno:

Ich denke, das Spiel hält auch neue Überraschungen für die Leute bereit, die die vorhergehenden Spiele nicht gespielt haben. Anders ausgedrückt, gibt es viele Elemente, die die Leute, die sich mit den vorhergehenden Spielen nicht auskennen, darüber nachdenken lassen werden, wie diese Spiele wohl gewesen sind.

Iwata:

Dann nehmen Sie an, dass die Leute die Pokémon Schwarze Edition und Pokémon Weiße Edition bisher nicht gespielt haben, diese auch ausprobieren möchten.

Unno:

Ja. Die Freude, diese beiden Paare miteinander zu vergleichen, ist dieses Mal sehr groß. Wir haben ein paar ganz subtile Veränderungen eingebaut, bei denen Sie bestimmt schmunzeln werden. Zum Beispiel wenn Sie an der gleichen Stelle, in der gleichen Stadt wie in dem vorhergehenden Spiel stehen und sich umsehen. Ich hoffe, dass die Spieler danach Ausschau halten werden.