Heute möchte ich mit Ihnen über Pokédex 3D1 sprechen, das jetzt kostenlos für das Nintendo 3DS-System aus dem Nintendo eShop2 heruntergeladen werden kann. Ich hatte dafür um einen Besprechungsraum hier im Firmensitz von The Pokémon Company3 gebeten. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind. 1 : Kostenlose Software zum Download für das Nintendo 3DS-System, die seit dem 7. Juni 2011 im Nintendo eShop verfügbar ist. Mit dieser Software können sich die Spieler die Pokémon, die in den Spielen und erscheinen, aus jedem beliebigen Blickwinkel in 3D ansehen. 2 Nintendo eShop: Ein Online-Dienst, mit dem die Nutzer Spiele herunterladen und sich Videos, wie Werbespots und Trailer, ansehen können. 3 The Pokémon Company: Die Firma betreibt zusätzlich zum Pokémon-Brand-Management sechs Pokémon-Läden an verschiedenen Standorten in Japan. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 gegründet. Firmensitz: Tokio.
Es ist uns ein Vergnügen.
Zunächst möchte ich Sie alle bitten, kurz zu beschreiben, welche Rolle Sie bei der Entwicklung von Pokédex 3D übernommen haben. Mr. Ishihara, fangen wir mit Ihnen an.
Okay. Ich möchte damit anfangen, dass ich eine ganz klare Vorstellung von der neuen Software hatte.
Dieses Projekt gründete also auf Ihren Vorschlägen.
Das stimmt. Dieses Mal habe ich, je nach Aufgabengebiet, auf ganz verschiedene Arten mitgewirkt – auf der einen Seite habe ich meine Meinung zu kleinsten Details geäußert, andererseits aber ganze Entscheidungsbereiche den Teammitgliedern überlassen.
Sie überblicken immer einen sehr großen Bereich Ihrer Projekte. Und Ihre Vorgaben wurden von Creatures4 umgesetzt, die die Software gebaut haben. Könnten Sie sich bitte kurz vorstellen? Fangen wir mit Mr. Ogasawara an. 4 Creatures Inc.: Neben der Entwicklung der Spiele der Pokémon Ranger-Serie (Nintendo DS) und des Spiels PokéPark Wii: Pikachus großes Abenteuer (Wii) stellt diese Firma das Pokémon Trading Card Game und viele andere Spiele her. Firmensitz: Tokio.
Ich bin Mr. Ogasawara, einer der Programmierer. Zusätzlich zu meiner obersten Entscheidungsgewalt schrieb ich Software zum Rendern.
Ich bin Mr. Takeuchi, einer der Designer. Gemeinsam mit Mr. Ogasawara war es meine Aufgabe, die Pokémon 3D-Teile zu rendern. Ich machte dabei auch einem anderen Team, welches für das Modellieren und die Bewegungsdaten zuständig war, Vorschläge zu den Spezifikationen, die mir vorschwebten. Immer wenn ich die Daten von diesem Team erhielt, machte ich mich sofort daran, diese für das Nintendo 3DS-System anzupassen.
Mein Name ist Orimoto. Ich habe unter Mr. Ogasawara Programme erstellt. Dieses Mal bestand meine Hauptaufgabe in einem mit der Erweiterten Realität5 verbundenen Programm, mit dem man Fotos von Pokémon in der wirklichen Welt machen kann. Hierbei habe ich auch an Details wie der Benutzeroberfläche und visuellen Effekten mitgearbeitet. 5 Erweiterte Realität: Technologie, mit der man virtuelle Informationen in wirkliche Bilder einbauen kann.
Sie haben sich schon eine ganze Weile mit der Erweiterten Realität beschäftigt. Zu Zeiten des Nintendo DSi-Systems haben Sie mir mal etwas gezeigt, mit dem Sie auf einem PC herumexperimentierten.
Oh, das stimmt.
Mr. Ishihara, vorhin haben Sie gesagt, dass die Entwicklung mit Ihrer Idee für eine neue Software begann. Welches Bild hatten Sie dabei als Erstes im Kopf?
Im letzten Jahr kamen die Spiele Pokémon Schwarze Edition und Pokémon Weiße Edition 6 in den Handel. Da dachte ich mir, man bräuchte noch etwas, mit dem man all diese neuen Pokémon aus Pokémon Schwarze Edition und Pokémon Weiße Edition zusammen mit den neuen Features des Nintendo 3DS ausprobieren könnte. Um herauszufinden, welche Art von Produkt wir machen könnten, haben wir alles Mögliche ausprobiert und uns schließlich auf die Form von Pokédex 3D geeinigt. 6 Pokémon Black Version und Pokémon White Version: Die neuesten Spiele der Serie, die in Europa für das Nintendo DS-System im März 2011 veröffentlicht wurden.
Ihr Ausgangsgedanke war also, die neuen Pokémon aus Pokémon Schwarze Edition und Pokémon Weiße Edition auf das Nintendo 3DS-System zu bringen.
Das stimmt. So fing alles an. Dann machten wir uns an die Arbeit und zogen dabei alle Möglichkeiten zum Senden und Empfangen von Inhalten, wie die SpotPass7-Funktion, in Betracht. 7 SpotPass: Eine Funktion des Nintendo 3DS-Systems, die in aktiviertem Zustand verschiedene Informationen und Inhalte einfach nur dadurch empfängt, dass man sich in der Nähe eines WLAN-Zugangspunktes befindet.
Mr. Ogasawara, was dachten Sie, als Sie diese vage Anfrage von Mr. Ishihara bekamen?
Zunächst dachte ich, wir würden ein Buch machen. Zu dieser Zeit waren gerade die E-Books in aller Munde. Zuerst wollte ich herausfinden, inwieweit es uns gelingen würde, eine Anleitung mit Bildern auf einer Spielkonsole anstatt auf Papier zu erstellen.
Vergleicht man herkömmliche Handbücher mit dem digitalen Inhalt einer Spielkonsole, dann haben beide ihre Vor- und Nachteile.
Das stimmt. Herkömmliche Handbücher bieten den Vorzug eines größeren Formats und sind daher leichter lesbar als das LCD eines Nintendo 3DS-Systems. Andererseits ist es lästig, sich immer mit einem so dicken Buch abzuschleppen. Dafür kann man in der Software für das Nintendo 3DS-System große Mengen an Inhalt unterbringen.
Also dachten wir darüber nach, die Software in das Nintendo 3DS-System einzubauen. Auf diese Weise konnte man mit einer eingesteckten Karte von Pokémon Schwarze Edition oder Pokémon Weiße Edition in seinem Nintendo 3DS-System sofort mit dem Pokédex überprüfen, um was für ein Pokémon es sich handelte. Und das mit einem einzigen Gerät.
Da die Software eingebaut war, konnte man diese jederzeit starten, wenn man sie brauchte.
Wir fanden es besser, wenn die Software schon beim Kauf im Nintendo 3DS-System eingebaut wäre. Ich bin sogar zu Ihnen gekommen, Mr. Iwata, und habe gesagt: “Ich möchte das vorläufig auf dem Nintendo 3DS-System installieren!“
Ja. (lacht)
So sehr drehten und wendeten wir damals die Möglichkeiten, die Software den Spielern zur Verfügung zu stellen. Natürlich bestand die Möglichkeit, den gesamten Pokédex 3D-Inhalt auf einer Karte unterzubringen. Dann hätten wir uns auch um das Volumen keine Gedanken machen müssen. Aber wenn man dafür einen Schlitz hätte vorsehen müssen, hätte es keinen Platz mehr für Pokémon Schwarze Edition oder Pokémon Weiße Edition gegeben.
Hätte man das so gemacht und sich dann gefragt, was das für ein Pokémon war, hätte man die Karten hin und her wechseln müssen. Das wäre sehr umständlich gewesen.
Das stimmt. Dann beschlossen wir, die Software über den Nintendo eShop verfügbar zu machen. Mr. Ishiharas Erstauftrag war jedoch, dies innerhalb von nur drei Minuten herunterzuladen!
Das ist unzumutbar. (lacht)
Ja, das dachte ich auch! (lacht)
Wie man die Sache auch betrachtet, es ist unmöglich, einen Pokédex mit allen 153 Pokémon aus Pokémon Schwarze Edition und Pokémon Weiße Edition in nur drei Minuten herunterzuladen.
Ich weiß. Das war unser größtes Problem. Dann dachten wir über die Verwendung von SpotPass nach. Wir haben die Software so aufgebaut, dass es beim ersten Download 16 Pokémon gibt und man den Rest täglich mithilfe von SpotPass herunterladen kann.
Auf diese Weise können jeden Tag bis zu drei Pokémon hinzukommen.
Das stimmt. Der Pokédex ist jedoch so aufgebaut, dass verschiedene Spieler die Pokémon in unterschiedlicher Reihenfolge erhalten.
Ich hatte den Eindruck, dass sich die Leute immer beim Öffnen ihres Nintendo 3DS darüber unterhielten, welches Pokémon neu hinzugekommen war.
Ja. Jeden Tag ist man gespannt wie ein Flitzebogen. Kommt ein lang ersehntes Pokémon hinzu, dann freut man sich. Kommt aber eines, das man sich nicht so sehr gewünscht hat, dann ist man enttäuscht. (lacht)
Man empfindet das dann schon als Reinfall, wenn man keines seiner Lieblings-Pokémon bekommt.
Genau. (lacht)
Aber man erhält nicht alle 153 Pokémon über SpotPass. Hat man erst einmal mehr als 100, dann reicht es nicht mehr aus, bloß auf die noch fehlenden zu warten.
Sind die, die man einfach nicht bekommt, auch bei jedem verschieden?
Ja. Vielleicht bekommen Sie Grillmak, aber nicht Sodamak. Das ist bei jedem anders.
Dann kann man mit seinen Freunden handeln.
Dieses Mal handelt man weniger und kopiert eher.
Oh, ich verstehe. Normalerweise handelt man zwar bei Pokémon-Spielen. Aber dieses Mal geht es ja um ein Buch. Also kopiert man.
Das stimmt.
Ich hoffe, dass die Leute eher tauschen, als herunterladen.
Das hat schon seine Vorteile. Erhält man ein Pokémon von einem Freund, dann gibt es wenig Unterschiede, wie zum Beispiel nur ein zusätzlicher Button, mit dem man die Animation anhalten kann.
Es ähnelt in vielem den anderen Pokémon-Spielen, nämlich darin, dass das, was man von einem Freund erhält, generell besser ist.
Ja. Das ist ein ganz wesentliches Element von Pokémon-Spielen!
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