Nun möchte ich noch gern jeden von Ihnen zu seinen Eindrücken nach der Veröffentlichung von StreetPass-Kontaktpunkte befragen. Fangen wir dazu links von mir mit Mr. Matsuoka an und gehen dann der Reihe nach vor.
Am Abend der Veröffentlichung besuchte ich ein Geschäft ganz in meiner Nähe, das fast wie ausgestorben wirkte. Ich war unglaublich erleichtert, als ich die Mitteilungs-Anzeige doch grün aufblinken sah.
Ganz allein in einem verlassenen Geschäft? (lacht)
Ja, genau! Doch selbst da blinkte die grüne Lampe auf, und ich dachte: „Super, es funktioniert tatsächlich!“ (lacht)
Aber Sie haben das doch selbst so konzipiert! (lacht)
Ja! (lacht) Trotzdem war das ein sehr ergreifender Moment.
Meine Mutter ist ein richtiger Animal Crossing-Fan und nimmt ihren Nintendo 3DS immer mit zum Einkaufen.
Es freut mich, das zu hören!
Macht man in Kyoto oder in Tokio Urlaub, erhält man ja schon ziemlich viele Treffen, aber in der Provinz… Meine Mutter lebt in einer sehr provinziellen Stadt, wo sie am Tag vielleicht drei oder höchstens fünf Leuten begegnet. Sie wünschte sich immer, an mehr Leuten vorbeizukommen. Als ich sie aber nach der Veröffentlichung von StreetPass-Kontaktpunkte danach fragte, sagte sie, sie hätte jetzt das Gefühl, mehr Treffer zu erhalten. Und als ich sie zu Hause besuchte, ließ ich mir ihren Nintendo 3DS zeigen und sah, dass sie mehr StreetPass-Begegnungen erhalten hatte. Selbst mich überraschte das, und ich dachte: „Dann zeigt das also doch Wirkung!”
Hm, haben Sie etwas dagegen, wenn ich die Reihenfolge ändere?
Nein, nur zu! (lacht)
Mein Vater ist auch ganz begeistert von Animal Crossing.
Ihr Vater ist begeistert von Animal Crossing?
Ja. Die StreetPass-Funktion hat er selbst entdeckt und auch herausgefunden, wie das AdsH-Musterdorf funktioniert. Das machte ihm unglaublich viel Spaß. Er fing an, seinen Nintendo 3DS immer mit zum Einkaufen zu nehmen. Doch es begegnete ihm fast niemand. Als ich ihm von den Kontaktpunkten erzählte, war er sichtlich erfreut. Ich wette, er geht jetzt jeden Tag zu 7-Eleven! (lacht)
(lachen)
Nachdem der Service begonnen hatte, ging ich ins Internet, um zu sehen, was die Leute über die Veröffentlichung zu sagen hatten. Und da fand ich Leute, die sagten: „Ich lebe auf dem Land. Da ist das eine unglaubliche Erleichterung!“ und „Ich habe gerade meine erste StreetPass-Erfahrung gemacht!” Das machte mich richtig glücklich. Meine Heimatstadt hat sogar eine noch geringere Bevölkerung als die von Mr. Inoue. An dem Tag, als StreetPass-Kontaktpunkte veröffentlicht wurde, war ich mir fast sicher, dass niemand diese verwendete.
Aber sie taten es doch?
Ja! Ich habe ja schon Fluentd erwähnt, das wir zum Sammeln von Anwendungsprotokollen verwendeten. Darüber hinaus verwenden wir für die Datenanalyse einen Service namens Amazon Redshift31, der es uns ermöglichte, die Verwendung fast in Echtzeit zu überwachen. Sechs Stunden, nachdem der Service gestartet hatte, sah ich mir das Ergebnis an und hatte schon 40 Treffer. Da sagte ich mir: „Die Leute verwenden es ja tatsächlich!“ (lacht) Das machte mich überglücklich. 31. Amazon Redshift: Einer der von AWS bereitgestellten Cloud-Services. Amazon Redshift ist ein System, mit dem Datenanalysen im großen Umfang betrieben werden können.
Seit der Veröffentlichung war ich von der großen Resonanz überwältigt. Wie Mr. Iwata schon am Anfang erwähnte, haben wir den Launch in Japan nicht im Voraus angekündigt. Dem Service wurde keine große Aufmerksamkeit geschenkt, so dass er gewissermaßen heimlich begann. Ich hatte angenommen, der Service würde sich Stück für Stück entwickeln und hätte mir nie vorstellen können, dass wir alle heute hier zusammen bei einem Interview mit Mr. Iwata sitzen. (lacht)
Warum war die Resonanz Ihrer Meinung nach so groß?
Ich glaube, jeder wollte mehr aus StreetPass herausholen.
Weil heute so viele Leute von dem Service Gebrauch machen, war es sicher unsere Mühe wert, StreetPass-Kontaktpunkte zu machen (lacht)
Jo! (lacht)
Mr. Konno, Sie haben schon etwas dazu gesagt...waren Sie schon fertig?
Nein, lassen Sie mich bitte noch etwas sagen!
Ok. (lacht)
Ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit. Und weil ich einer derjenigen war, der den Service zuerst vorgeschlagen hatten, überprüfte ich an dem Abend nach der Veröffentlichung, als ich von der Firma nach Hause fuhr, sieben Kontaktpunkte.
Sie haben also nicht einen Moment vergeudet und hüpften von einem Kontaktpunkt zum nächsten! (lacht)
Genau! (lacht) Es überraschte mich, dass an fünf von den sieben Standorten Daten aufgelaufen waren! Das war genau an dem Tag des Nintendo 3DS-Updates, also…
Hätten die Leute ihre Systeme nicht aktualisiert, hätten sie die Kontaktpunkte gar nicht nutzen können.
Das war eine große Erleichterung.
Ich habe den Eindruck, dass sich die Freude an StreetPass ganz schnell in Japan verbreitet. Im Ausland müssen wir aber noch abwarten.
Das stimmt. Selbst wenn die Anzahl sehr gering ist, gibt es im Ausland immer noch einige Zugangspunkte, an denen sich noch gar keine Aktivität gezeigt hat.
Das hat zur Folge, dass es Leute gibt, die StreetPass einfach nur zum Hochladen ihrer Daten nutzen wollen. Und da wir das nicht wollten, gab es vom Tag der Veröffentlichung an ein ewiges Hin- und Her mit Mr. Yamazaki.
Ja. Ich glaube, von jetzt an gibt es noch viel für uns zu tun.
Zum Beispiel dachten wir darüber nach, die Daten der Leute auf dem Server zu replizieren, und diese an viele Leute weiter zu verteilen. Das hätte aber eine Art Inflation zur Folge und würde dem ursprünglichen Wert von StreetPass Abbruch tun.
Ja. Zum Beispiel kommen jetzt Daten, die im Kontaktpunkt A hochgeladen wurden, zu diesem zurück. In technischer Hinsicht ist es jedoch möglich, alle Kontaktpunkte im Land – oder sogar weltweit – als einen einzigen Kontaktpunkt zu behandeln.
Ja.
Wenn wir wollten, könnten wir bestimmte Events zu bestimmten Tagen organisieren, wie zum Beispiel „heute vermischt sich ganz Japan“ oder „heute vermischt sich die ganze Welt“. Ich persönlich nenne solche Ideen „Interpräfektur-StreetPass“ oder „International StreetPass“.
Das stimmt. Wir haben bereits International StreetPass praktiziert: Da konnten Leute aus amerikanischen Regionen, wo man weniger häufig anderen begegnet, andere aus einem dicht bevölkerten Ort, wie Tokio, treffen.
Würden wir das aber jeden Tag machen, würde das dem Wert von StreetPass schaden.
Das stimmt. Als ich meinen Nintendo 3DS mit ins Ausland nahm, maß ich einem zufälligen Treffen mit jemandem aus London sehr großen Wert bei. Käme es über International StreetPass jedoch immerzu zu solchen Treffen, würde der Wert halbiert oder sogar ganz verschwinden.
Wenn es darum geht, Dinge weiterzutreiben, ist mehr nicht unbedingt besser. Denn dabei gibt es ganz sicher immer ein etwas delikates Element. Ich denke, International StreetPass ist als Maßstab zu extrem, um ihn tatsächlich umzusetzen.
Ja.
Es ist jedoch eine Tatsache, dass manche Leute einen Kontaktpunkt aufsuchen, ohne irgendeinen Effekt zu erzielen. Hier müssen wir unbedingt etwas verbessern, damit niemand leer ausgeht.
Genau. Ein gemeinsames Ziel des Teams für die Zukunft ist, StreetPass so vielen Leuten wie möglich näher zu bringen und folglich immer mehr Leute dazu zu bringen, mit ihren Nintendo 3DS-Systemen in der ganzen Welt unterwegs zu sein.
Ein viel besserer Ausgangspunkt als extreme Ideen, wie International StreetPass, zu verfolgen, ist es doch, solche Regionen zusammenzufassen, in denen es nur wenig StreetPass-Aktivität gibt. Auf diese Weise könnten mehr Leute StreetPass für sich selbst kennenlernen.
Das stimmt. Dieses Mal haben wir die Leute ihre Nintendo 3DS-Systeme aktualisieren lassen. Von jetzt an könnten wir den Service aber dadurch verbessern, dass wir nur den Server aktualisieren. Ich hoffe, die Leute sind gespannt darauf.
Lassen Sie uns alle hart weiter daran arbeiten, damit wir schon in naher Zukunft berichten können, dass die Zahl der StreetPass-Nutzer rapide angestiegen ist.
Ja. Darauf bin ich selbst sehr gespannt. Nächstes Mal, wenn ich in New York bin, hoffe ich, eine große StreetPass-Aktivität zu verzeichnen! (lacht)
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