Mit Wii MotionPlus hat man die komplette Kontrolle über Links Schwert, man kann das Schwert im Schwung anhalten, einen Schwertstrahl abfeuern und mit dem A-Knopf an Objekten hoch rennen, aber ein anderes wichtiges Element ist eine große UI-Veränderung im Vergleich mit den vorherigen Spielen: nämlich, wie man Items auswählt.
Richtig. Wie wir schon erwähnt haben, muss man in den "The Legend of Zelda"-Spielen ja blitzschnell die richtigen Items auswählen können.
Ja.
Bis jetzt musste man den Item-Bildschirm aufrufen und die Bomben oder den Bogen auswählen, was den Spielfluss unterbrochen hat. Und das schien mir so nicht richtig zu sein. Aber der Director Mr. Fujibayashi und Mr. Tanaka, der für das UI verantwortlich war, haben dieses große Problem vollständig gelöst.
Mr. Fujibayashi, wie haben Sie das gemacht?
Da wir Wii MotionPlus eingesetzt haben, wollte ich auch beim Wechseln der Items etwas Revolutionäres umsetzen, und so hatte ich die Idee, die Items schnell zu wechseln, ohne den Item-Bildschirm aufrufen zu müssen.
Item-Auswahl, ohne auf den Bildschirm zu sehen. Das ist ja wirklich revolutionär.
Ja. Ich dachte, dass das mit Wii MotionPlus möglich sein müsste, deshalb habe ich mit Mr. Tanaka gesprochen, nachdem ich die erste Idee hatte, und habe das Unmögliche von ihm verlangt. Ich habe es mit Gesten erklärt: "Wenn man so macht, soll das passieren." (lacht)
Wie sind Sie denn vorgegangen, Mr. Tanaka, nachdem Sie vor diese Aufgabe gestellt worden waren?
Wenn man die Wii-Fernbedienung benutzt, wählt man Items normalerweise aus, indem man darauf zeigt. Aber diesmal wollten wir die Items auswählen können, ohne darauf zeigen zu müssen.
Um auch die Fähigkeiten der Wii MotionPlus-Technologie auszunutzen.
Genau. Wir haben z. B. versucht, die Items in einem Kreis auf dem Bildschirm anzuordnen. Dann sollte man die Wii-Fernbedienung Plus wie einen Drehschalter bewegen, um die Items auszuwählen.
Sie hatten die Idee, die Items so auszuwählen, wie man früher den Kanal auf einem alten Fernsehgerät eingestellt hat.
Ganz genau. Aber als wir es ausprobiert haben, stellten wir fest, dass man das Handgelenk nur um ca. 120 Grad drehen kann. Wenn man aus ungefähr acht Items auswählen sollte, hat man mit dieser Methode sehr häufig nicht das richtige erwischt. Uns wurde also klar, dass die Drehung des Handgelenks nicht der richtige Weg war, deshalb haben wir versucht, die Wii-Fernbedienung mit dem Arm zu neigen.
Selbst wenn man nicht auf den Bildschirm schaut, liegen die Items ja bei einem bestimmten Neigungswinkel, und man kann sie auf diese Art auswählen, indem man die Wii-Fernbedienung Plus entsprechend neigt . Beim Spielen erinnert man sich daran, dass z. B. der Bogen ganz oben ist und die Bomben rechts.
Das motorische Gedächtnis hilft einem dabei, sich z. B. daran zu erinnern, dass man die Schleuder auswählt, indem man die Wii-Fernbedienung nach unten neigt.
Dann geht das also auch, ohne dass man auf den Bildschirm schaut. Ich erinnere mich sehr gut daran, dass Mr. Miyamoto das System zu der Zeit in den höchsten Tönen gelobt hat, als Sie es gerade entworfen hatten. Er sagte: "Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, kann man Items so schnell wie noch nie auswählen, ohne den Spielfluss zu unterbrechen. Das ist wirklich einzigartig."
Das war das erste Mal, dass Mr. Miyamoto mich gelobt hat. (lacht)
Hm? Das allererste Mal? (lacht)
Dieses Vergnügen hatte ich noch nie, deswegen war ich natürlich überglücklich.
Ja. Wir haben zusammen gejubelt.
(lacht)
Ja, so glücklich waren wir. Wir dachten: "Endlich haben wir es geschafft!”
Er hat es mir gegenüber sogar erwähnt, bevor es fertig gestellt war, es muss ihn also wirklich sehr angesprochen haben.
Ja, wahrscheinlich.
Mr. Tanaka, wenn Sie jetzt zurückschauen, was hat bei Ihnen den meisten Eindruck hinterlassen?
Hmm, es ist schwierig, sich da auf eine Sache zu beschränken, aber als die Spieletester das Spiel ausprobiert haben, dachte ich schon, dass alles sehr gut gelaufen ist. Viele dachten, dass sie mit der Wii-Fernbedienung zeigen sollten, als sie zum ersten Mal gespielt haben.
Es ist ihnen nicht aufgefallen, dass man durch die Neigung der Wii-Fernbedienung Plus eine Auswahl treffen kann.
Richtig. Man ist ja sehr vertraut damit, dass man die Wii-Fernbedienung bei der Wii-Konsole zum Zeigen benutzt, das hatten also alle schon im Kopf. Aber man kann die Items auch auswählen, indem man darauf zeigt. Und als das gut gelaufen ist, dachte ich schon: "Oh, das sieht ziemlich gut aus!”
Die Zeige-Bewegung geht mit der Neigung der Wii-Fernbedienung Plus einher. Aber wenn man sich erst daran gewöhnt hat, fällt einem auf, dass man nicht immer auf den Bildschirm zeigen muss, und das macht das Spielen sehr viel einfacher.
Genau. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass das Finger-Symbol im Item-Auswahlbildschirm an einer Schnur befestigt ist.
Das war auch eine sehr originelle Idee, wenn ich das selber so sagen darf. (lacht)
Ja. Das Symbol hängt an einer Schnur; selbst wenn man große Bewegungen mit der Wii-Fernbedienung Plus macht, bewegt es sich also nur im Kreis und nicht weiter.
Anders gesagt, selbst wenn man die Wii-Fernbedienung Plus aus voller Kraft schwingt, verlässt das Finger-Symbol nie den Bildschirm.
Ah, ich verstehe.
Als ich es das erste Mal gesehen habe, dachte ich: "Was soll denn diese hässliche Schnur!" (lacht) Aber als ich es selber ausprobiert habe, fand ich es sehr angenehm. Wenn man das erste Bildschirmfoto von der Schnur sieht, haben viele Leute das Gefühl, dass das irgendwie schräg ist, aber sobald man selber spielt, wird hoffentlich jedem klar, wie angenehm es ist.
Die Items lassen sich jetzt viel bequemer auswählen. Man kann bekannte Items aus der Spielereihe, aber auch neue einsetzen.
Zum Beispiel die gute alte Schleuder und den Bogen. Bisher hat sich das Fadenkreuz dabei wild umherbewegt und man musste die Wii-Fernbedienung immer auf den Bildschirm richten, aber jetzt ist das anders.
Stimmt. Man ist nicht mehr auf die Zeigefunktion angewiesen. Man hält die Wii-Fernbedienung Plus wie einen Bogen und zielt mit dem Fadenkreuz , es wackelt also nicht mehr. So fühlt es sich unwahrscheinlich präzise an, wenn man etwas in der Ferne genau anvisiert.
Man kann den geworfenen Bomben Drall mitgeben?
Ja.
Aber es war ziemlich schwierig, das mit dem UI umzusetzen, weil sich der angezeigte Pfeil auf dem Bildschirm so schnell krümmen muss.
Das stimmt. Die Bombe fliegt in die Richtung, in die man die Wii-Fernbedienung bewegt, deshalb wird auf dem Boden ein Pfeil angezeigt, der diese Richtung angibt.
Bisher hat man Bomben entweder in Läden gekauft oder von Donnerblumen gepflückt, die auf dem Boden wachsen, und sie gleich eingesetzt. Diesmal kann man sie aber auch von den Donnerblumen pflücken und in eine Tasche stecken .
Man kann Bomben jetzt also auch einsammeln?
Ja. (lacht) Zuerst dachte ich: "Hm?! Geht das so in Ordnung?!", aber als ich es selber ausprobiert habe, hat es sich total natürlich angefühlt. Ich bin schon lange an den "The Legend of Zelda"-Spielen beteiligt, deshalb ärgere ich mich auch, dass ich nicht selber auf die Idee gekommen bin.
(lacht)
Wenn man sie einsammelt, sprühen sie Funken. (lacht)
Aber sie explodieren nicht in der Tasche? (lacht)
Nein. Das Feuer geht aus, sobald sie in der Tasche sind.
(lachen)
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