Der Miiverse-Service wurde eingestellt.
Miiverse hat die Online-Netzwerkstrategie von Nintendo grundlegend verändert. Wir wollten unsere Nutzer immer vor fragwürdigen Zusammentreffen mit Fremden im Internet schützen. Deshalb haben wir auf Freunde ausgerichtete Netzwerke eingerichtet. Diese Praxis haben wir verfolgt, seit man sich über die Nintendo Wi-Fi Connection21 über den Nintendo DS mit einem Netzwerk verbinden konnte. 21. Nintendo Wi-Fi Connection: Ein drahtloser Internetdienst für verschiedene Nintendo-Systeme, über den Nutzer eigens dafür konzipierte Videospiele online mit Freunden in der ganzen Welt spielen können.
Das stimmt. Unser Ansatz bestand darin, Bekannte in der Realität zusammenzuführen. Man könnte daher sagen, wir hätten einen „ultra-realen sozialen Graph“ favorisiert. Darum haben wir das Spiel so angelegt, dass man nur mit seinen wirklichen Freunden Freundescodes austauscht. Trotzdem hat es dann doch Leute gegeben, die ihre Freundescodes in anderen Netzwerken oder an Pinnwänden angegeben und sich doch mit Fremden ausgetauscht haben.
Richtig.
Das brachte uns auf die Idee, dass ein ansprechender Service auch Nintendo selbst zugutekäme. Bei Miiverse schließt man nicht einfach blindlings mit Fremden Freundschaft, sondern man schließt deshalb Freundschaft, weil man beim Spielen desselben Spiels die gleichen Erfahrungen gemacht hat.
Genauso wenig, wie Männer und Frauen nicht plötzlich miteinander ausgehen, ohne sich dabei zu unterhalten, spricht man auch bei Miiverse zuerst über ein Spiel, das beide interessiert. So entstehen Gedanken wie „Wir verstehen uns!“ oder „Mit dieser Person möchte ich gern mal zusammenspielen!“ und dann denkt man darüber nach, Freundschaft zu schließen.
Nach dieser Theorie lassen sich bessere Beziehungen zu Freunden aufbauen.
Was haben Sie beide bei der Erstellung von Miiverse schwierig und interessant gefunden?
Lassen Sie mich mal überlegen … Die Entwicklung an sich war nicht so schwierig. Und bei der Zusammenarbeit mit Hatena fragte man uns nicht nach Spezifikationsblättern. Stattdessen verfolgten sie das, wozu wir sie mündlich aufgefordert hatten. Und so entwickelte sich alles ziemlich problemlos.
Wir sind schon ziemlich locker. (lacht)
Nein, nein, ganz und gar nicht! (lacht)
Und wenn Sie die Leute von Hatena darum baten, etwas auf eine bestimmte Art und Weise zu machen, dann haben sie das für Sie gemacht.
Ja. Die beiden Firmen hatten natürlich schon eine unterschiedliche Atmosphäre, aber dennoch hatte ich immer das Gefühl, ich würde mit einem internen Team zusammenarbeiten. Und vielleicht haben wir die Benachrichtigungsfunktion dieses Mal Hatena zu verdanken. Kann jemand Ihre Erfahrungen nachempfinden und drückt „Yeah“ bei Ihrem Kommentar, dann bekommen Sie eine Benachrichtigung. Aber darum hatten wir gar nicht gebeten. Doch Hatena argumentierte, dass wir so etwas unbedingt bräuchten. Sie haben diese Funktion einfach erstellt, und wir fanden diese großartig. (lacht)
Hatena hat schon alle möglichen Netzwerkdienste gemacht, wie das Hatena Lesezeichen und das Hatena Tagebuch22. Daher kannten sie sich mit den tatsächlichen Gegebenheiten aus und erkannten damals die Notwendigkeit für eine solche Funktion. Ich denke, das ist der Grund, weshalb Sie etwas so Grundlegendes in so kurzer Zeit und auf so hoher Ebene erschaffen konnten. Das wäre Ihnen intern nicht möglich gewesen. 22. Hatena Lesezeichen und Hatena Tagebuch: Das Hatena Lesezeichen ist ein Service, mit denen Nutzer ihre Lieblingsseiten online verwalten, sich die Seiten anderer Nutzer ansehen und im Internet nach Informationen suchen können. Hatena Tagebuch ist ein Blogservice, der 2003 ins Leben gerufen wurde.
Das stimmt. Nachdem Mario Club23 das Debugging durchgeführt hatte, erhielt die Benachrichtigungsfunktion großartige Kritiken. Uns war gar nicht bewusst, wie hilfreich diese Funktion war, bis man uns darauf hinwies. In dieser Hinsicht war Hatena also äußerst hilfreich. 23. Mario Club Co., Ltd.: Die Firma, die an der Nintendo-Software während der Entwicklung Debugging und Tests durchführt.
Das trifft auch auf den „Yeah“-Button zu. Aber wenn man einen Beitrag veröffentlicht und dazu Feedback erhält – so wie bei Hatena Star24 – dann macht das wirklich Freude. Man könnte sagen, dass dieser Drang, solcherlei Informationen sofort erfahren zu wollen, naturgegeben ist. (lacht). Hat man das erst einmal erfahren, kann man sich die Welt nicht mehr ohne so etwas vorstellen!24. Hatena Star: Mithilfe dieses Dienstes können Nutzer ihre Anerkennung zu Blogs und Flipnotes zum Ausdruck bringen, indem sie mit einem einzigen Klick einen Stern vergeben.
Hatena hat sich wirklich darauf konzentriert, solche Dinge publik zu machen, die eine Reaktion hervorgerufen haben.
Und mit der Erfahrung von Hatena war das eine Selbstverständlichkeit.
Ja. Weil es bei Internetdiensten vorrangig darum geht, den Leuten ein Forum zu geben, wo sie miteinander interagieren können. Man versteht ihr Wesen, wenn man beobachtet, wie die Leute dort zusammenkommen. Meines Erachtens kommt die Erstellung von Netzwerken menschlichen Empfindungen sehr nahe.
Sie baten uns, bei der Festlegung einiger Spezifikationen noch die Reaktionen der Spieler abzuwarten, was mir sehr sinnvoll erschien.
Bei Wii no Ma handelte es sich um ein Format, das auf der Kundenseite installiert war. Miiverse dagegen ist ein Internetservice, den wir beliebig von der Serverseite aus verändern können. Im Internet ist es gang und gäbe, die Dinge noch im Nachhinein zu entscheiden. Das trifft allerdings nicht so sehr auf Videospiele zu.
Wir sagen immer, dass die eigentliche Entwicklung erst nach der Veröffentlichung beginnt. (lacht) So wie ein ursprüngliches Konzept, das erst nach seiner Formgebung wirklich seinen Anfang nimmt.
Dieses Mal werde ich wohl zum ersten Mal nach der Veröffentlichung ständig ein banges Gefühl haben. Ich werde richtig nervös, wenn ich darüber nachdenke. (lacht)
Das ist schon in Ordnung! Wir sind ja bei Ihnen! (lacht)
Und der Browser, der Miiverse als Grundlage dient, funktioniert wirklich gut.
Miiverse ist ein Kommunikationsservice innerhalb der Spielekonsole, aber es ist zudem auch ein Internetdienst. Einer seiner Vorzüge ist das Vorhandensein eines Webbrowsers, so dass man künftig mit einem Smartphone oder einem Computer darauf zugreifen kann.
Ja. Der Service ist jetzt also viel einfacher nutzbar und wird sich noch weiter entwickeln!
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